Projekt: Kultur und Schule
Mexiko:
wir weben kleine Teppiche
Ort: Medienraum der Grundschule Sonnenhügel
Zeit: jeweils Dienstags in zwei Gruppen von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Gruppenleitung: Miriam Mertelmeyer
Webkarton, eckig

Der Webkarton wird gleichmäßig mit Wolle umwickelt. Den Fadenanfang und das Ende befestigt man an den Kettfadenlöchern.

Der Schussfaden wird an die Webnadel geknotet. Nun führt man die Nadel abwechselnd unter und über den Kettfäden entlang

Mit der gewellten Seite der Webnadel wird das gewebte Stück zwischendurch immer wieder fest zusammengeschoben.

Soll die Farbe gewechselt werden, so lässt man die abgeschnittenen Fadenenden einfach hängen, sie werden später vernäht.

Ist das Webstück fertig, so werden die Kettfäden auf der Rückseite des Kartons in der Mitte durchgeschnitten.

An den Enden des Webstückes werden die Kettfäden dann einfach verknotet oder mit einer Nadel vernäht.

Die Löcher am unteren Rand des Webkartons kann man zum Schleifenbinden, Knoten und Knüpfen nutzen

Auch für erste Schlingstichübungen eignen sie sich gut.

An den beiden Löcher am oberen Rand kann man den Karton beim Flechten und Knüpfen aufhängen.

Teppiche aus Teotitlán del valle, Herstellung und Qualitätmerkmale
In Teotitlán del valle, südlich von der Stadt Oaxaca leben heute ca. 4ooo Einwohner überwiegend von der Teppichweberei. Außer den traditionellen zapotekischen Mustern werden viele kreative Motive aus eigenen Ideen oder nach Kundenwunsch gefertigt. Einige davon finden sich bereits in Museen (z.B. die Bildteppiche von Isaac Vásquez) und sind durchaus Kunstwerke. Dabei sorgt allein die große Konkurrenz untereinander für eine hohe Qualität der Produkte.
In Oaxaca ist die Weberei seit Menschengedenken heimisch, und als die Spanier Mexiko besetzten gab es ca. 500.000 Zapoteken. Sie mußten den Spaniern Tribut zahlen und entrichteten den in Form von gewebtem Baumwolltuch.
Nachdem die Spanier die ersten Schafe nach Mexiko gebracht hatten, wurde auch Wolle zum Weben verwendet, die mit Naturfarben aus Pflanzen, Muscheln oder der Cochinillalaus eingefärbt wurde.
Im letzten Jahrhundert wurden eine Zeit lang auch chemische Farben verwendet, jedoch werden jetzt ausschließlich Naturfarben verwendet, wobei Isaac Vásquez Vorreiter war. Diese Farben sind oft von überraschender Intensität und Leuchtkraft. Vor allem
aber sind sie wasserfest und überstehen leicht einen Wischtest mit einem feuchten Tuch.
Ausschlaggebend für eine gute Teppichqualität sind:
- die Länge der Wolle
- Sorgfältiges Kämmen und Einfärben der Wolle
von Hand
- Reinheit und Leuchtkraft der Naturfarben
(wasserfest!)
Beim Weben selbst zählen vor allem die
- Festigkeit und Dichte des Gewebes (nicht
unter 10 Schußfäden je cm)
- Feinheit der Muster und der
- Detailreichtum
zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen.
Die Motive sind auf beiden Seiten der Teppiche identisch (Kelim), dabei werden die Schußfäden zurückgeführt, sodass man den Teppich beidseitig betrachten kann.